Georges Scapini

fr. Vorsitzender des franz. Kriegsblindenvereins

* 4. Oktober 1893 Paris

† 25. März 1976 Cannes

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 34/1952

vom 11. August 1952

Wirken

Georges Scapini trat mit Beginn des I. Weltkrieges in das französische Herr ein. Im Nahkampf traf ihn eine Revolverkugel so unglücklich, dass er das Augenlicht für immer verlor. Nach seiner Heilung warf er sich auf das Studium und ein Jahr später hatte er sämtliche 6 Prüfungen, die in Frankreich Voraussetzung für die Erlangung des Doktorgrades der Rechte sind, mit Erfolg abgelegt. Er liess sich dann als Rechtsanwalt in Paris nieder.

Noch 1918 gründete er den Verband der französischen Kriegsblinden, dessen Vorsitzender er wurde. Mehrere Jahre nach dem Krieg trat S. auch in die aktive Politik ein und wurde in Paris in die Kammer gewählt. Bei einem Aufenthalt in Berlin im April 1934 wie im Dezember 1937 wurde er von der nationalsozialistischen Führung stark herausgestellt und dann im Jahre 1942 zum offiziellen Unterhändler der Vichy-Regierung über Fragen der Kriegsgefangenen und in dieser Eigenschaft zum Botschafter ernannt. Im März 1943 wurde er französischer Botschafter in Stockholm.

Mitte November 1949 wurde aus Paris gemeldet, dass S. vor dem Beginn eines gegen ihn bevorstehenden Prozesses wegen Collaboration in die Schweiz ...